München
Philologicum Uni LMU
Universität

Außenraumperspektive

Universität

Staatliches Bauamt München 2, München

BGF ca. 9 400 qm

2014

Das Grundstück der Zentralbibliothek für die philologischen Fächer liegt zwischen der prächtigen, repräsentativen Ludwigstraße und dem studentisch geprägten Quartier der Maxvorstadt hinter der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU).

Der Entwurf macht es sich zur Aufgabe, die charakteristischen Elemente beider Strukturen in einen spannungsvollen Dialog zu setzen. Entsprechend dem stadträumlichen Ansatz, Orte zu verknüpfen und Wissen zu konzentrieren (die neue Zentralbibliothek wird 12 Fachbibliotheken zusammenführen), wird der neue Baukörper sensibel in die vorhandene, denkmalgeschützte Hülle eingepasst. Das Zentrum der Bibliothek nimmt den Buchbestand auf, weist eine ökonomische Geschosshöhe auf und wird von einer multifunktionalen Ringzone umschlossen. Serviceeinrichtungen, Fluchtwege, Haustechnik und Statik konzentrieren sich in dieser Ringzone in einem vertikalen Raumtragwerk. Zwischen diesem Zentrum und der vorhandenen Fassade sind, wo es die historischen Fassadenöffnungen zulassen, Ebenen eingehängt. Das Auslassen einiger Ebenen erzeugt Lufträume und Sichtbeziehungen zwischen den Lesebereichen. Nach Nordwesten überspringen die Terrassen das ehemalige Gebäudevolumen und bauen eine Beziehung zum Innenhof auf. Diese Vorsprünge sowie der Höhenversatz in der Dachebene gliedern und spezifizieren die neue Zentralbibliothek der philologischen Fächer. Sie werten die Bedeutung des vorhandenen Innenhofs auf und geben dem Bau Präsenz zur Schellingstraße. Hier liegt auch der Haupteingang. Die beiden historischen Eingänge zur Ludwigstraße bleiben bestehen, sind jedoch nicht barrierefrei.

Die Themen Knüpfen und Verweben setzen sich in der Struktur der Bibliothek fort. Diese überarbeitete, neue Eingangssituation verknüpft die Bibliothek mit dem Innenhof, der Schellingstraße 3 und dem Innenhof der Ludwigstrasse 27, dem Salinenhof, über die Schellingstraße hinweg. Hier entsteht

Entwicklungspotenzial und Lebendigkeit, die zur Ludwigstraße hin aufgrund des Denkmalschutzes nicht möglich ist.

Lese- und Arbeitsbereiche orientieren sich in alle vier Gebäuderichtungen um Aus- und Einblicke zu ermöglichen.