Leipzig
Mediacity Quartier
Wohn- und Geschäftsgebäude

Die Architektur des Mediacity-Quartiers vervollständigt die städtebauliche Gründerzeit-Substanz.

An der Längsseite des Gebäudes fällt das Gelände um ca. 1 Meter ab. Dieser Höhenunterschied wird durch die Fassadengestaltung und über verschiedene Niveaus im Erdgeschoss ausgeglichen. First- und Traufhöhen orientieren sich an den Bebauungshöhen des Viertels; die Dachneigung fügt sich in die historische Dachlandschaft ein. Die Straßenfassaden nehmen die gründerzeitliche Umgebung auf; so ist das Gebäude vertikal gegliedert und das Dach durch Gauben strukturiert. Die Gestaltung entspricht damit der klassischen Aufteilung in Sockel, Mittelbereich und Dachlandschaft. Die Materialien wurden so gewählt, dass das massige Gebäude leicht und wie aus einem Guss wirkt.

Die Mittelzone der Straßenfassaden nimmt Erker als ortstypische Gliederungselemente auf. Vor- und Rücksprünge entlang der Fenster interpretieren die klassische Lochfassade zeitgemäß. Die zum Innenhof gelegenen Fassaden verfügen  ̶  anders als die Straßenfassaden  ̶  über großzügige Öffnungen: So sind vor den Wohnungen Balkone und in den Dachgeschossen Terrassen angeordnet.

Die Blockrandbebauung umschließt einen Innenhof, in den man über die Treppenhäuser und über einen Aufgang aus der Tiefgarage gelangt. In dem grünen Innenhof steht ein alter Kastanienbaum, außerdem gibt es dort einen Kinderspielplatz und Fahrradstellplätze. Im Erdgeschoss gibt es zwei Gewerbeeinheiten, beide zur Hauptstraße ausgerichtet. Von den vier Wohneinheiten im Erdgeschoss orientieren sich zwei Richtung Innenhof, die beiden anderen zur Seitenstraße. In den oberen Geschossen sind nur Wohneinheiten untergebracht; die Dachgeschosswohnungen werden teilweise als Maisonettewohnungen geplant. Die Grundrissgestaltung erlaubt ein „Durchwohnen“ zwischen Straßenseite und Innenhof und berücksichtigt die Gebäudetiefe: Schlaf- und Arbeitsräume sind hauptsächlich nach Norden orientiert, Wohn- und Essbereiche offen gestaltet. Durch die großflächigen Fenster zum Innenhof erhalten diese Flächen ausreichend Licht. Badezimmer und Abstellbereiche liegen in der Gebäudemitte und trennen Schlaf- und Wohnbereiche. Die Küchen sind ebenfalls mittig angeordnet, lassen sich jedoch durch Schiebetüren zu den Wohn- und Essbereichen öffnen, sodass sie ebenfalls von der indirekten natürlichen Beleuchtung profitieren. Um möglichst viele Stellplätze zu schaffen, ist die Tiefgarage als Doppelparkanlage angelegt.

Landschaftsarchitektur: stanka landschaftsarchitektur