Blackenburg
Oesig
Seniorenzentrum

Das Pflegeheim formt das öffentliche Plateau

Seniorenzentrum

GVS Gemeinnütziger Verein in Blanckenburg e.V.

6.200 qm

2000

Das Seniorenzentrum in Oesig (ein Ortsteil von Blankenburg im Harz) bietet betreutes Wohnen mit 126 Plätzen sowie 24 altersgerechte Wohnungen. Oesig ist geprägt von einer in den 1930er-Jahren im Gartenstadtcharakter errichteten Werksiedlung. In den 1980er-Jahren wurde das Gelände zwischen Waldfriedenstraße, Michaelsteiner Straße und  Bäckerstraße/Beiersdamm in industriell vorgefertigter Großtafelbauweise bebaut.

Der Entwurf vermittelt zwischen den kleinen Einfamilienhäusern und den typischen DDR-Plattenbauten. Der L-förmige Bauteil für das betreute Wohnen nimmt die Größe der Plattenblockbebauung auf und gliedert sie neu. Das u-förmige Wohnhaus für die Senioren orientiert sich an den Einfamilienhäusern. Es bildet eine Kante zur Landschaft und umschließt die für das Heim charakteristischen Innenhöfe. Diese Höfe sind als Garten und „Piazze“, als Orte der Begegnung konzipiert.

Der Freiraum: Ziel des Freiraumkonzeptes ist es, ein schlichtes Organisationsschema anzubieten, das vielfältig variiert werden kann. Die umgebende Landschaft – Wiesenflächen mit Solitärbäumen – läuft bis an die Gebäude heran und zieht sich durch die breite Öffnung in den inneren Freiraum. Dort verschneidet sich die weiche Geländemodellierung mit streng-architektonischen Höhenkanten und klar umrissenen Gärten, die inselartig in der offenen Wiese bzw. im Hof ruhen. Eine kleine Gartenzeile bildet den Raumabschluss zur Waldfriedenstraße. Die Gartenzeile setzt sich in den Mietergärten der EG-Wohnungen fort. Durch Hecken und Mauersegmenten eingefriedet, bieten die Gärten ausreichend Privatsphäre. Die Dächer des Pflegeheimes erhalten eine extensive Dachbegrünung.

Ein Wandelgang läuft um die große Piazza vor dem Haupteingang des Pflegeheims und verbindet die Eingangshalle, den Speisesaal und die ambulante Pflege. Von hier hat man einen reizvollen Blick in die Landschaft. Im Erdgeschoß liegt der Speisesaal mit vorgelagerten Sitzmöglichkeiten. Es entsteht ein sozialer Bereich, der ein großes Fenster zum Landschaftsraum bietet. Innen und außen werden so verbunden. Die Eingangshalle verbindet die soziale Erdgeschoßebene mit der Tagespflege im Untergeschoß. Um eine ruhige und besondere Aufenthaltsqualität für die Tagespflege zu gewährleisten, wird dieser Bereich vom restlichen Seniorenheim getrennt.